Restorations – LP3 Review

Restorations - LP3 Review 1

Ich muss musikalisch betrachtet in letzter Zeit nicht selten genug unter einem großen, schallschluckenden Stein ein kümmerliches Leben geführt haben– anders lässt es sich nicht erklären, dass ich erst mit dem dritten Album (passenderweise LP3 genannt) die wunderbaren Restorations auf den Schirm bekommen habe.

Immerhin habe ich es ja jetzt noch geschafft, einigermaßen zeitnah zum Release des, wie bereits angesprochen, dritten FullLengths der Band aus der Rocky Balboa-Stadt Philadelphia.

Gerne wird in den einschlägigen Interviews und Rezensionen hervorgehoben, wie schwierig es sei, den Sound der Band zu beschreiben, was als dickes Kompliment zu werten ist. Mitunter werden die wildesten Assoziationen genannt, Einigkeit scheint jedoch darüber zu herrschen, dass der Gesang bzw. die Stimme des Sängers an The Gaslight Anthem erinnert. Was die rein musikalische Untermalung angeht, haben die beiden Bands aber wenig gemeinsam, gehen doch Gaslight Anthem bedeutend klassischer and Werk (im Sinne von Strophe und catchy Refrain, in jedem Fall sehr Stadionrock-mäßig). Bei Restorations ist das nicht der Fall, wenn auch gewisse Parallelen in bestimmten Momenten vorhanden sind, etwa wenn versucht wird den Sound manch großer (nicht gleichzusetzen mit “großartiger”) Bands wie U2 oder Bruce Springsteen in einen geerdeten und nicht-kitschigen Kontext zu überführen.

Ich schmeiße als Annäherung an den Sound (quasi als Kontrapunkte) Fugazi und Sunny Day Real Estate in den Raum, um die grobe Marschrichtung vorzugeben. Die einzelnen Songs sind sehr unterschiedlich, man erkennt selten ähnliche Strukturen. Andere Bands laufen dabei Gefahr ins Beliebige abzudriften und auseinander zu fallen, Restorations hingegen schaffen es aus den unterschiedlichsten Facetten ein kohärentes Ganzes zu formen. Wie, habe ich ehrlich gesagt noch nicht verstanden, und vielleicht ist das genau die richtige

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