Alle, die ich Mitte der 90er Jahre mochte, mochten auch Gathering Ground und ihre einzige Veröffentlichung namens Figure It Out.
Die 7′ habe ich damals auf dem Plattenspieler meiner Eltern rauf und runtergespielt und auf unzählige Mixtapes gebannt, die ich aufnahm, um die Schule zu überleben. Mindestens einer der beiden Songs (‘Tumble’ oder ‘Bluegreygreen’) fand sich auf Zusammenstellungen, die ich für Freunde und Bekannte aufnahm, die mich baten, ihnen eine Punk, Hardcore oder Emo-Kassette aufzunehmen. Es hat alles nichts geholfen, die Jungs aus Buffolo sind damals sang- und klanglos untergegangen. Es kam nichts nach, sosehr ich auch hoffte.
Everyone I personally liked during the mid90ies also liked Gathering Ground and their only release called ‚Figure It out’. I used to listen to that 7’ on my parents’ old record player up and down all the time and dubbed it onto an uncountable number of mixtapes I recorded to survive school. At least one of those two songs would always find its way to compilations I made for friends and acquaintances that demanded an (introductory) punk, hardcore or emo-tape. No matter how many tapes I recorded and distributed, it was to no avail: the band would go unsung.
A good friend of mine had bought the CD one or two years later, and nobody told me that Gathering Ground had released two additional songs. However, I could never really relate to ‚Swingset’ and ‚Laughter’ in the same intense way as with ‘Tumble’ and ‘Bluegreygreen’. That might have been the reason why this circumstance had been concealed to me by my friends.
Fast-forward to 2015: thanks to the Internet and SoundCloud I discover more of the band, and so I can’t help but recommend you Edward Bujanowski’s account, guitar player and mastermind of Gathering Ground. What I’m only aware of now: the band had in some ways been active throughout those years, and recently started playing and performing live again.
Ein enger Freund hatte sich in Ermangelung eines Plattenspielers ein, zwei Jahre später die CD-Version zugelegt und kein Mensch hatte mir bis dahin gesagt, dass Gathering Ground noch zwei weitere Songs veröffentlicht hatten. Mit ‘Swingset’ und ‘Laughter’ wurde ich aber nie richtig warm, zumindest nicht in derselben Art und Weise wie mit den beiden Songs der 7′, und das mag der Hauptgrund gewesen sein, warum mir dieser Umstand prophylaktisch verschwiegen worden war.
Fast Forward zu 2015 entdecke ich dank SoundCloud noch mehr Nachlass der Band, und so komme ich nicht umhin euch den Account von Edward Bujanowski zu empfehlen, seines Zeichens Gitarrist und Mastermind von Gathering Ground. Und ich muss mich festhalten, die Band war zwischendurch aktiv und ist es wohl noch bis/wieder heute! Damit hatte ich nicht gerechnet.
Gathering Ground – Figure It Out (CD) at Discogs
Gathering Ground konnte ich damals bedenkenlos als “Emo” bezeichnen– ein weitgefasster Begriff, der alle möglichen und (später unmögliche) Bands beinhaltete. Im Prinzip alle, die nicht in jenes sehr undifferenzierte und naive Old School /New School-Schema passten, mit dem ich mich in der großen, weiten Punk/HC-Welt zurechtfinden wollte. In der Retrospektive aber sollte sich diese simple Auffassung auch als Segen herausstellen: Emo, das konnten Hüsker Dü, Moss Icon oder Rites of Spring, genauso wie frühe The Get Up Kids, Jawbreaker oder Lifetime sein. Von den ganzen anderen Bands, die ein paar Jahre später unter dem Modebegriff “Emo” firmieren, hatte ich bis zu einer kürzlich durchgeführten Recherche im Internet noch nie vorher gehört.
Danke @GaryMadeo & @anotheremptypro! We hope to have something new for you soon…
— Gathering Ground (@GGRND) 25. Dezember 2015
Die zwei Songs der 7” jedenfalls gehören mit Sicherheit zu meinen allerliebsten Tracks aus dem Punk/Hardcore-Bereich: sie sind laut, aufgewühlt, abwechslungsreich und ja…auch emotional, ohne weinerlich zu sein. Wenn ich heutzutage die Scheibe auflege, sind auch wieder die zwei Kratzer zu Beginn vom ‘Tumble’ da, die sich in so sehr in meiner Erinnerung festgesetzt haben, dass sie ein elementarer Bestandteil des Sounds geworden sind. Ich weiß noch als ob es gestern war, dass ich putzte und putzte um sie irgendwie wieder loszuwerden, weil sie auf jedem Tape zu hören waren. Sie sind wieder da, wenn auch nicht mehr ganz so prägnant und laut wie ich es in Erinnerung hatte, offenbar hat sich mein Equipment über die Jahre doch ein wenig verbessert – immerhin etwas, was mit dem Alter besser wurde. Die Songs dagegen sind wie eh und je.